Zwei größere Einsätze innerhalb weniger Stunden

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Innerhalb von 24 Stunden wurde die Feuerwehr Ansbach gleich zu mehreren Einsätzen alarmiert.

1. Einsatz

Der erste Großeinsatz wurde am 20.12.2024, gegen 23:15 Uhr, alarmiert. Hierbei wurde das Stichwort: THL Chemie VU LKW, zwischen den Anschlussstellen Lichtenau und Ansbach, gemeldet.

Noch während der Anfahrt wurde festgestellt, dass sich die Einsatzörtlichkeit zwischen den Anschlussstellen Neuendettelsau und Lichtenau, ca. 150 m vor der Ausfahrt Lichtenau befand.

Als ersteintreffende Kräfte seitens der Feuerwehr Ansbach befanden sich der Zugführer Gefahrgut und ein Stadtbrandinspektor an der Einsatzstelle. Diese fuhren über die Gegenfahrbahn an.

Beim Eintreffen stand bereits der Verkehr auf allen Fahrspuren. Zudem konnte festgestellt werden, dass ein Tanklastzug über alle Fahrstreifen der Bundesautobahn A6 in Fahrtrichtung Heilbronn lag. Bei diesem fand ein massiver Austritt eines flüssigen Mediums aus dem Kesseltank statt.

Nach erster Erkundung handelte es sich um den Stoff Ethanol, einem leicht entzündlichen Stoff. Dieser wird zum Beispiel als energetischer Biokraftstoff, etwa als sogenanntes Bioethanol verwendet.

Durch die blockierte Fahrbahn konnte der Gefahrgutzug der Feuerwehr Ansbach entgegen der Fahrtrichtung auffahren.

Weitere alarmierten Feuerwehren aus dem Landkreis Ansbach stellten den Brandschutz sicher und bereiteten ein Schaumrohr vor.

Ein Trupp des Gefahrgutzuges erkundete die Leckagen und konnte diese mittels Sedimentpaste und Dichtkissen, sowie mit Holzkeilen schnell verschließen. Dennoch ist eine große Menge an Ethanol, über die Fahrbahn verteilt, ausgetreten. Daher bestand an der gesamten Einsatzstelle eine große Brandgefahr.

Durch die weiteren Feuerwehren wurden im Rückstau die wartenden Reisenden betreut und nach dem Errichten der Vollsperrungen an den Ausfahrten Neuendettelsau und Lichtenau kontrolliert von der Autobahn abgeleitet.

Zur weiteren Bergung des Tanklastzuges wurde erst über das TUIS, Stufe 1 (Telefonische Beratung), eine mögliche Lösung erfragt. Schlussendlich mussten aber die Spezialkräfte der Werkfeuerwehr BASF aus Ludwigshafen zur Unterstützung die Einsatzstelle anfahren (sogenannte Stufe 3).

TUIS bedeutet Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem. Dahinter stehen 130 Chemie-Werkfeuerwehren und Fachleute. Diese sind 365 Tage einsatzbereit um öffentliche Feuerwehren und Polizei bundesweit bei Transport- und Lagerunfällen mit Chemikalien zu unterstützen.

Da das Eintreffen der Spezialkräfte ca. 3 Stunden dauerte, mussten wiederkehrende Messungen durchgeführt, sowie der Brandschutz mit alkoholbeständigem Schaummittel sichergestellt werden. Die Autobahn war während der kompletten Einsatzzeit in beide Fahrtrichtungen komplett gesperrt.

Wegen der kalten Temperaturen wurde eine Schnelleinsatzgruppe Verpflegung und Betreuung des Rettungsdienstes sowie eine Schnelleinsatzgruppe Transport alarmiert.

Diese versorgten die Einsatzkräfte mit heißen Getränken und heißer Suppe.

Nach Eintreffen der Werkfeuerwehr BASF und einer Lageeinweisung konnte der Gefahrgutzug und der ELW der Feuerwehr Ansbach gegen 7:45 Uhr die Einsatzstelle verlassen.

Im Einsatz befanden sich seitens der Feuerwehr Ansbach KdoW 10/1, KdoW 10/2, KdoW 10/3, MZF 11/1, ELW 13/1, TLF 23/1 mit Anhänger P 250, MLF 47/1, GWG 52/1, LKW 56/1, RW 61/1, Dekon-P 67/1. Weiterhin waren die Feuerwehren aus Brodswinden, Lichtenau, Petersaurach, Burgoberbach, Neuendettelsau, Heilsbronn, die US-Feuerwehr Katterbach, die Werkfeuerwehr BASF Ludwigshafen, sowie die SEG Verpflegung und die SEG Transport des Bayerischen Rot Kreuzes vor Ort.

2. Einsatz

Zum nächsten Einsatz wurde die Feuerwehr Ansbach gegen 04:15 Uhr alarmiert. Gemeldet war eine ausgelöste Brandmeldeanlage in einer Behörde in der Würzburger Landstraße in Ansbach. Durch die Kräfte vor Ort konnte im Keller in einem Technikraum Brandgeruch und eine Rauchentwicklung festgestellt werden.

Da sich die Ursachenforschung schwierig gestaltete, wurde u. a. der Energieversorger hinzugezogen. Nachdem keine Gefahr mehr bestand, konnten die Kräfte nach einiger Zeit wieder abrücken.

Im Einsatz waren hier KdoW 10/2 und MLF 47/1.

3. Einsatz

Der nächste größere Einsatz wurde dann am 21.12.2024 kurz vor 17:00 Uhr, gemeldet. Das Einsatzstichwort lautete: Brand Garage.

Durch den Zugführer vor Ort konnte die Erstmeldung bestätigt werden. Zudem drohte das Feuer auf ein angrenzendes Gebäude überzugreifen. Umgehend wurde ein massiver Löscheinsatz durchgeführt. Hierfür befanden sich insgesamt acht Trupps unter schwerem Atemschutz im Einsatz. Da das Feuer aufgrund der örtlichen Begebenheiten nur schwer erreichbar war, mussten alle acht Trupps nach einem Wechsel der Atemluftflaschen erneut in den Einsatz.

Durch ein an der Garage angebrachtes Balkonkraftwerk trat für die Einsatzkräfte eine weitere Gefahr auf. Da die am Kraftwerk verbundenen Batteriespeicher eventuell durch den Brand beschädigt wurden.

Die Batteriespeicher wurden in einem Fass mit einem speziellen Granulat vollständig benetzt und somit isoliert, um die Gefahr einzudämmen.

Ein Übergreifen auf das angrenzende Gebäude konnte verhindert werden.

Im Einsatz befanden sich KdoW 10/2, MZF 11/1, TLF 23/1, DLA(K) 30/1, HLF 40/1, LKW 56/1 und die nachalarmierte Feuerwehr Hennenbach.

Gegen 21:15 Uhr befanden sich die letzten Kräfte wieder einsatzbereit auf der Feuerwache Ansbach.

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