Wachsexplosion in einer Wohnung

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Am 31.12.2020 gegen 22:00 Uhr wurde die Feuerwehr Ansbach zu einem Zimmerbrand mit Person in Gefahr alarmiert.

Am 31.12.2020 ging gegen 22.00 Uhr bei der Integrierte Leitstelle Ansbach (ILS AN) eine Notrufmeldung ein. In einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses im Ansbacher Nordosten gab es einen lauten Knall. Die Rauchwarnmelder piepsen und Glassplitter liegen herum. Nach der Meldung alarmierte die ILS AN die zuständige Feuerwehr Ansbach mit dem Einsatzschlagwort Brand Zimmer, Person in Gefahr.


Nach der Erkundung des erst eintreffenden Fahrzeugs stellte sich folgende Lage dar: Im Küchenbereich wies der Boden Verbrennungsspuren auf , im Decken und Wandbereich waren
Rußspuren sichtbar. Im Nebenraum war die Gebäudehülle stark beschädigt (Fenster wurde aus der Verankerung gerissen und die Balkontüre war stark beschädigt). Nach Befragung des Eigentümers brannte ein Topf mit Wachs. Ob er Löschversuche des brennenden Topfes einleitete konnte der unter Schock stehende Bewohner nicht beantworten. Der Bewohner wurde mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Der Küchenbereich wurde mit der Wärmebildkamera kontrolliert.
Nach weiterer Recherche stellte sich heraus, dass es sich um eine seltene Wachsexplosion gehandelt hat, die nachstehend kurz erläutert wird:
Wachs hat eine Selbstentzündungstemperatur von ca. 280° C, ab der es selbständig brennt.


Gelangt Wasser in das flüssige Wachs verdampft es schlagartig, da die Temperatur des Wachses weit über dem Siedepunkt von Wasser liegt. Der Wasserdampf reißt das Wachs mit hoch. Dadurch verändert sich das Verhältnis der Wachsoberfläche zum Luftsauerstoff. Das Wachs verbrennt im Bruchteil einer Sekunde, es kommt zur sog. Fett- oder Wachsexplosion. Durch die Explosion (Verpuffung) kommt es zu einer Druckwelle, die große mechanische Schäden verursachen kann. Es wird davon ausgegangen, dass es sich im vorliegenden Fall um eine Verpuffung gehandelt hat, bei der sich die Druckwelle etwas langsamer ausweitet wie bei einer Explosion. Die mechanische Auswirkung die ebenso Schäden anrichten. Die Druckwelle baut sich ähnlich auf wie bei einem Tsunami auf Meer der auf Land trifft.

Die Maßnahme der Feuerwehr war es die Fensterfront mit einer Holzverschalung zu verschließen.
Nach ca. 1 ½ Stunden konnten die Einsatzkräfte wieder einrücken.

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